Anhaltende Beschwerden nach einem Handgelenksbruch

Ein Bruch des Handgelenks – insbesondere ein Speichenbruch – gehören zu den häufigsten Knochenverletzungen. Oft trifft es Frauen im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt: Sie sind nach Eintritt der Wechseljahre bzw. einer beginnenden Osteoporose besonders gefährdet. Trotz angemessener Versorgung kann es sein, dass nach Abschluss der Therapie weiter Beschwerden bestehen – hiervon sind immerhin rund 30 Prozent der Fälle betroffen. Das heißt jedoch nicht, dass sich der Patient damit abfinden muss und das Schicksal seines Handgelenks besiegelt ist. Gerade in den letzten Jahren wurden auf dem Gebiet der Handchirurgie sehr differenzierte, moderne Operationsverfahren zur Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Handgelenksfunktion entwickelt, mit der auch ausgeprägte Beeinträchtigungen erfolgreich behoben werden können.

Zu den häufigsten Problemen zählen Schmerzen und der Verlust von Kraft und Beweglichkeit. Oft sind eine Beugung und Streckung des Handgelenks oder auch die Unterarmdrehung nur noch eingeschränkt möglich. Dies kann bis zur Berufsunfähigkeit führen. Ursache für die Beschwerden ist eine Fehlstellung der knöchernen Strukturen zueinander: Nur eine korrekte Lage von Speiche, Elle und Handwurzelknochen ermöglicht eine einwandfreie Funktion des Handgelenks.

Grundsätzlich gilt: Patienten, die sechs Monate nach einem behandelten Speichenbruch immer noch deutlich Beschwerden verspüren, sollten nicht zuletzt wegen der erhöhten Arthrosegefahr einen Handchirurgen aufsuchen.

WIE WIRD BEHANDELT?

Oberstes Ziel der Behandlung ist es, dass die Hand wieder voll funktionstüchtig ist und keine Schmerzen mehr bestehen. Am besten erfolgt die therapeutische Intervention, wenn die Verletzungsfolgen abgeheilt sind, der Kapselapparat des Gelenks sich jedoch noch nicht zu sehr an die neuen, ungünstigen Bedingungen angepasst hat – also etwa 6 bis 18 Monate nach dem Unfall. Es gelingt jedoch oft auch später noch, eine erfolgreiche Korrekturoperation durchzuführen.

Eine häufige Vorgehensweise ist, den Knochen zu durchtrennen und mithilfe von Platten in seine ursprüngliche Position zu bringen.

Ist eine vollständige Korrektur nicht (mehr) möglich, etwa weil die Verletzung zu lange zurückliegt oder man dem Patient aufgrund seines hohen Alters keine Operation zumuten möchte, stehen schonende Verfahren zur Verfügung, mit denen die Handfunktion nachhaltig verbessert werden kann.